Wimbledon: Ofner zieht durch Aufgabesieg in die 2. Runde ein

Bei seiner vierten Hauptbewerbsteilnahme bei den Wimbledon Championships nach den Jahren 2017 (dritte Runde), 2023 und 2024 (jeweils Erstrundenniederlage) ist Sebastian Ofner zum zweiten Mal in die zweite Runde eingezogen. Der Steirer (ATP 165) profitierte in seinem Auftaktmatch am Dienstagnachmittag von der verletzungsbedingten Aufgabe des Serben Hamad Medjedovic (ATP 68), beim Spielstand von 7:6 (8), 3:1. Der 29-Jährige steht damit beim Rasenklassiker in London das insgesamt sechste Mal in seiner Karriere unter den letzten 64 Spielern eines Grand-Slam-Events. Beim Kampf darum, zum vierten Mal auf dieser Ebene den Sprung in eine dritte Runde zu schaffen, stellt sich Österreichs derzeitiger Nummer zwei am Donnerstag nun der an 13 gesetzte US-Amerikaner Tommy Paul (ATP 13) in den Weg. Im bislang einzigen Aufeinandertreffen der beiden hatte Ofner in Shanghai 2023 auf Hartplatz klar mit 3:6, 0:6 den Kürzeren gezogen.
Knapp 21 Stunden nach Qualifikant Filip Misolic (ATP 111), der am Montag in Runde eins mit 2:6, 7:5, 3:6, 3:6 gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff (ATP 125) ausgeschieden war, betrat Landsmann Ofner ebenfalls Court 8 der geschichtsträchtigen Anlage an der Londoner Church Road. Im ersten Duell mit Medjedovic ging’s im ersten Durchgang ohne Breaks ins Tiebreak, wo der St. Mareiner zuerst ein 4:6 drehte. Beim dritten Satzball von Medjedovic bei 7:8 rutschte dieser unglücklich auf dem Rasen aus, dürfte sich hierbei an der Leiste verletzt haben und blieb unter schmerzverzerrter Miene minutenlang auf dem Platz liegen. Ofner gewann nach der Fortsetzung der Partie die nächsten beiden Punkte, damit bei seinem zweiten Satzball den ersten Satz. Nach einem Medical Timeout seines Gegners in der Satzpause kam der ÖTV-Spitzenspieler der Siegerstraße immer näher, bis der doch eindeutig gehandicapte Medjedovic die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens einsah und vorzeitig zum Handschlag schritt.
„Es ist natürlich bitter – vor allem für ihn“
Auch Ofner hätte sich natürlich ein anderes Ende der Partie gewünscht: „Es ist natürlich bitter – vor allem für ihn. Aber ich finde, dass vor allem der erste Satz eine wirklich gute Leistung war, weil es nie einfach ist, gegen einen Spieler wie Medjedovic zu spielen. Der serviert richtig gut und ist von hinten danach sehr aggressiv. Deswegen bin ich auch mit dem ersten Satz echt zufrieden und war es mal ein guter Start, für die erste Runde.“ Vor der nächsten Aufgabe Paul zeigte er viel Respekt: „Er ist natürlich ein Weltklassespieler, das wird sicher richtig schwierig. Das Wichtigste wird sein, so viele Returns wie möglich zu machen und bei meinem Aufschlag eine gute Quote zu haben, und danach werden wir schauen, wie sich die Partie entwickelt.“ Ofner hat jedenfalls schon 50 ATP-Zähler in der Tasche, mit denen er sich in der Weltrangliste wieder unter die Top 150 schieben dürfte. Einziger Wermutstropfen für die heimischen Tennisfans: Der bei einer Auftaktniederlage geplante Start bei den win2day Open – Die Tennis-Staatsmeisterschaften im Sporthotel Kurz in Oberpullendorf, wo am Donnerstag der Hauptbewerb beginnt, ist nun kein Thema mehr.