ITF Addis Abeba: Behrmann mit gerade 15 Jahren zum ersten internationalen U18-Triumph
Mit drei U14-Turniersiegen und gar schon einem ersten U16-Titelgewinn hatte er letztes Jahr auf Tennis-Europe-Ebene voll und ganz zu überzeugen gewusst. Jetzt transportiert Thilo Behrmann seine Erfolge bereits auf eine noch höhere Altersklasse: Der seit kurzem 15-Jährige hat an diesem Samstag beeindruckenderweise seinen ersten internationalen U18-Coup gefeiert. Der im bayerischen Freising geborene ÖTV-Youngster hat dank eines hart erkämpften Finalerfolgs das ITF-J30-Sandplatzevent in Addis Abeba (Äthiopien) für sich entschieden. Der Schützling der Tennisakademie Burgenland, unter Wolfgang Thiem als sportlichem Leiter, setzte sich gegen Chun-Chien Hou (ITF -) aus Taiwan mit 6:3, 3:6, 7:5 durch. Behrmann ist damit in der Jugendweltrangliste ein großer Sprung nach vorne sicher. Er wird sich, ausgehend von Platz 1637, deutlich unter die Top 1000 schieben.
Auch die weiteren jungen, österreichischen Teilnehmer in Ostafrika hatten sich von ihrer besten Seite gezeigt. Fabio Karner, der in Thiems ATC-Akademie in Traiskirchen trainiert und ins Achtelfinale kam, holte genauso die ersten ITF-Punkte wie Constantin Neubauer, der mit seinen erst 14 Jahren sogar ohne einen Satzverlust ins Semifinale stürmte. Dort schied der Burgenländer so wie im Viertelfinale der 15 Jahre junge Oberösterreicher Jan Hemetzberger (ITF 1696) in drei Sätzen gegen Hou aus. Behrmann, der ohne Satzverlust ins Endspiel eingezogen war, konnte seine Kollegen aus der Tennisakademie Burgenland schließlich revanchieren und den Asiaten stoppen. „Ich habe schon befürchtet, dass uns Hou alle Spieler der Reihe nach rausnimmt“, lächelte Sebastian Beutel, der die rot-weiß-roten Youngsters auf dieser Turnierreise bis dato äußerst erfolgreich betreut, bei seiner Stellungnahme gegenüber dem Österreichischen Tennisverband.
Beutel: „Sensationelle erste Turnierwoche“
Bereits Hemetzberger sei im Viertelfinale knapp am Sieg gegen Hou dran gewesen: „Jan hat ein super Match gespielt, eine wirklich gute Leistung geboten. Das hätte auch in die andere Richtung gehen können“, so Beutel. Neubauer habe im Halbfinale „im ersten Satz einige Chancen liegengelassen. Gottseidank hat’s Thilo im Finale dann besser gemacht.“ Dabei sei es „vom Tennis her gar nicht so gut gewesen – da war Thilos Viertelfinale, das für mich das beste Match des Turniers und seine beste Leistung war, um einiges besser. Aber ist einfach ein irrsinniger Kämpfer und mit dem Kopf permanent dabeigeblieben. Er hat 6:3, 2:0 geführt, bis dahin sind mir er und Hou beide ein wenig gehemmt und nervös vorgekommen. Thilo hat den zweiten Satz dann noch verloren, ist geradezu ein bisschen eingebrochen und hat im dritten Durchgang fast nochmal einen Schritt zurückgemacht, vom Level her.“ Nach einigen Fehlern stand es in der Entscheidung schnell 0:3. Letztlich konnte Beutel jedoch von einer enormen kämpferischen Leistung Behrmanns berichten: „Das muss man ihm hoch anrechnen in seinem ersten ITF-Finale, von 0:3 im dritten Satz aus nochmals so zurückzukommen. Er hat immer weiter gekämpft. Das war für mich das Positivste an der Partie.“
Und so gab es unter dem Strich noch ein Happy End. „Das hat für mich für Thilo irrsinnig gefreut, denn er ist ein sehr, sehr harter Arbeiter, sehr akribisch und diszipliniert, und er hat sich das auf jeden Fall verdient.“ Zu Buche stand zudem auch ein Doppel-Semifinale an der Seite von Neubauer. Dementsprechend erfreulich fiel Beutels Bilanz dieser Woche aus: „Eine sensationelle erste Turnierwoche für die Burschen, zumal alle drei (Behrmann, Neubauer und Hemetzberger; Anmerkung) Jahrgang 2008 sind – also sehr, sehr jung für ITF-Turniere.“ Und auch wenn die Jugendturniere in Afrika traditionell etwas schwächer besetzt sind, seien die ergatterten Siege und Punkte keinesfalls leichte Beute gewesen: „Für ein Turnier dieser Kategorie in Afrika wurde ein sehr, sehr gutes Niveau gespielt. Es waren von den Ranglistenplatzierungen zwar nicht die absoluten Topleute dabei, jedoch vom spielerischen Level war es stärker, als ich es erwartet hätte. Und dass dann gleich alle drei ins Viertelfinale kommen, hat mich für die Burschen total gefreut.“ In der neuen Woche bekommen die heimischen Nachwuchshoffnungen gleich die nächste Möglichkeit, neuerlich für freudige Momente zu sorgen – ein weiteres ITF-J30-Turnier in Addis Abeba steht auf dem Programm.