French Open: Erfolgslauf geht weiter – Schwärzler im Paris-Viertelfinale

Joel Schwärzler hat seine heuer ganz exzellente Form auch zu den French Open in Paris mitgenommen. Der 17-Jährige steht bei seinem zweiten Start bei einem Jugend-Grand-Slam-Turnier nach den Australian Open in Melbourne (erste Runde) erstmals auf diesem Niveau in einem Viertelfinale. Der an 15 gesetzte Vorarlberger (ITF 16) hat am Mittwoch am frühen Abend auch sein drittes Match im Jugendbewerb von Roland Garros 2023 für sich entscheiden können. Er besiegte den Argentinier Fernando Cavallo (ITF 25) nach 84 Minuten Spielzeit mit 7:5, 6:3. Schwärzler ist dadurch der erste österreichische Jugend-Grand-Slam-Viertelfinalist seit Lukas Neumayer, dem dies vor drei Jahren am selben Ort gelungen war. Sein nächster Kontrahent ist am Donnerstag im zweiten Spiel nach 11:00 Uhr auf Court 14 der achtgereihte Bolivianer Juan Carlos Prado Angelo (ITF 9).

3:5-Rückstand im 1. Satz gedreht

Schwärzler hatte mit Cavallo besonders im ersten Satz seine Mühe. Er vergab gleich bei 1:0 zwei Breakchancen, kassierte daraufhin selbst das Break zum 3:4 und ließ zunächst auch zwei Gelegenheiten aus, sich dieses direkt wieder zurückzuholen. Vom 3:5 an holte er aber satzübergreifend fünf Games am Stück und sicherte sich dank seiner Steigerung doch noch den ersten Abschnitt. Im Zweiten gelang ihm nach Chancen auf beiden Seiten der letztlich vorentscheidende Durchbruch zum 3:1. Zwei Matchbälle beim Stand von 5:2 und 15:40 als Rückschläger blieben erst noch ungenützt, darauf servierte er jedoch zum Sieg aus. „Heute war die Leistung nicht so gut wie gestern, auch mental schlechter“, so Schwärzler gegenüber dem ÖTV, „aber ich hab’s gewonnen. Der zunächst 3:5-Rückstand sei freilich vermeidbar gewesen: „Ich darf zwar nicht in diese Position kommen, dass ich hinten bin, aber ich habe es noch gedreht“, sah er unterm Strich das Positive.

Melzer: „Joel muss sich weiter steigern“

Gegen Prado Angelo, der immerhin bereits die Nummer 799 im ATP-Ranking ist, darf sich Schwärzler durchaus gute Karten ausrechnen, die Begegnung ist offen zu erwarten. Der Harder zeigte sich vorm Südamerikaner jedenfalls gewarnt: „Er spielt solide, ähnlich wie der Gegner gestern, nur halt um zwei Klassen besser, schneller, solider. Aber machbar.“ Schwärzler wisse: „Wenn ich gut spiele, kann ich hier jeden schlagen.“ Dennoch wolle er erst mal nur auf die nächste Aufgabe blicken. ÖTV-Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, der den ÖTV-Vertragsspieler vor Ort höchstpersönlich betreut, zeigte sich mit den bisherigen Leistungen seines Youngsters zufrieden: „Generell muss man sagen, dass das bis jetzt – bis auf den ersten Satz bei seinem ersten Match – sehr ordentliche Vorstellungen waren. Heute war Joel im ersten Satz ein bisschen zu ungeduldig, hat zu viele Fehler gemacht, und deshalb war er auch 3:5 hinten. Aber man hat dann gesehen, wenn er halbwegs an seine Leistung anschließt, ist er zu gut für seinen Gegner – und so war es dann auch. Bis jetzt hat es gepasst, aber Joel muss sich hier weiter steigern. Die Aufgaben werden nicht leichter.“

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